Beim abheben der Kappe bröselten mir erstmal transparente Lackreste entgegen. Hmm.. immerhin mehr als 30.000tkm gehalten das Teil.
Hab den Verteilerfinger garnicht so mies in Erinnerung, aber über die Zeit gesehen ist es normal das der so ausschaut. Alles zusammen gebaut, bei -3 Grad den Schlüssel gedreht und er sprang normal an. Beim stehen an der Ampel noch immer leichte Drehzahlschwankungen, aber nicht so extrem wie bei -12 Grad.
Und dann ging es seit langer Zeit mal wieder raus und den Winter genießen bzw. was davon noch übrig ist. Eine meiner großen Leidenschaften sind Abkürzungen und Schleichwege, die nicht selten mich weiter tragen als ich eigentlich wollte. Aber so kommt man in Ecken wo andere nie hingekommen wären. Dieser Weg ist auch ohne Eis und Schnee die Hölle, aber nun war es eine krumm gebogene Eispiste. Spurrillen und herausragene Feldsteine sind der Feind einer jeden Ölwanne, und man fuhr schon mehr im Gras als alles andere.
Oh, ein Schneebedeckter Parkplatz ohne Hindernisse ? Na das lass ich mir nicht zweimal sagen und so zog ich meine Kreise und die Handbremse kam endlich mal in den Genuss benutzt zu werden. Für die Spaziergänger mag es merkwürdig ausgesehen haben, aber für mich war es ein Spaß.
Das Rauschen in den Ohren was man erst bekommt, wenn um einem herum einfach mal absolute Ruhe herrscht. Kein Handy gebimmel, kein Gelaber um einen herum, sondern einfach mal nix. Durchatmen und mit den Füßen kleine Risse im Eis erzeugen, ohne sich dabei nasse Füße zu holen. Was haben wir nicht als Kinder alles erlebt im Winter, zogen durchs Schilf und die zugefrorenen Seen waren so dick gefroren, das man Wochenlang seinen Spaß hatte mit dem Schlitten...*träum*
Die Dämmerung brach herein und es zog mich langsam wieder zurück.
Versunken in Gedanken ließ ich nochmal den Blick über das alte Dorf schweifen und tuckerte langsam wieder nach Hause. Ich liebe diese Ecken wo es gerade mal einen Briefkasten gibt und sonst nichts. Hier ist die Zeit stehen geblieben und die Häuser sehen noch genauso aus wie in den 40er Jahren, nur die Einschusslöcher von der roten Armee sind zugespachtelt worden. Das sind Dörfer in denen du nie Menschen siehst, es bewegt sich höchstens mal eine Gardine durch Neugier hinter dem Fenster weg, wenn ein Auto vorbei fährt. Auf dem Rückweg ging es noch an unserer Garage vorbei, um nach dem rechten zu gucken. Mein altes Kinderfahrrad ist schon längst nicht mehr da, jedoch das Buddelzeug und die Schippen stehen unverändert an ihrem Platz seit 20 Jahren. Ich muss öfter dort hin denn die Anzahl der Einbrüche ist gestiegen und das nicht nur durch Polen usw. sondern auch durch Jugendliche Sp***en die das total cool finden wenn sie was aufbrechen können. Aber auch diesmal ist alles inordnung und der Tag neigt sich dem Ende.....
= A E R O S O L W E R K=
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